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Unser Leben als (Teil-)Selbstversorger

Bereits 2018 habe ich hier einen Beitrag über das Thema Nachhaltigkeit und Selbstversorgung erstellt, damals noch in unserer Wohnung. Seitdem hat sich einiges bei uns verändert und wir konnten das Thema Selbstversorgung noch besser umsetzen.

Selbstversorgung war schon seit der Geburt des kleinen Herrn Kohlrabis ein großer Traum von meiner besseren Hälfte und mir und Anfang 2020 ging unser großer Traum endlich in Erfüllung - wir kauften uns ein Haus mit einem großen Garten. Seitdem versuchen wir, die Lebensmittel die wir essen, so gut es geht, selbst anzubauen und herzustellen. Natürlich ist dies auch ein enormer Zeitaufwand und im August freue ich mich meistens schon darauf, wenn wieder kühlere Temperaturen kommen und es im Garten wieder etwas ruhiger wird 😅 Doch dieses Gefühl hält meist nicht lange an und im spätestens im Dezember kann ich es kaum erwarten, die ersten Gemüsesamen anzupflanzen. 😜 Doch besonders in Zeiten wie diesen, ist es besonders schön, wenn man mal nicht unbedingt einkaufen fahren muss, sondern nur in den Keller geht und etwas Leckeres nach oben holt. 

Und wie das bei uns genau aussieht und was wir genau machen, das möchte ich euch heute in diesem Beitrag etwas genauer erzählen.

OBST:

Wir hatten das große Glück, das die Vorbesitzer unseres Hauses schon einige Obstbäume und Sträucher gepflanzt hatten, diese sind nun schon einige Jahre alt und beschenken uns jedes Jahr mit vielen Früchten. Wir besitzen 3 Zwetschkenbäume, 1 Marillenbaum, 1 Pfirsichbaum, 1 Birnenbaum, 1 Apfelbaum, 1 Walnussbaum, 1 Feigenbaum, 1 Maulbeerbaum, 2 Mirabellenbäume und 2 Kirschbäume. Außerdem etliche Himbeer-, Heidelbeer-, Johannisbeer-, Brombeer- und Stachelbeer-Sträucher. Somit haben wir im Sommer stets Obst in großen Mengen, die wir zum Teil sofort essen und verwenden, und zum Teil einfrieren für Kuchen und Smoothies im Winter, bzw. auch Marmelade daraus herstellen und Kompott einwecken. 

Ein Teil unseres Obstgartens

Unser Mirabellenbaum 2021


GEMÜSE:

Meine bessere Hälfte hat 2020, gleich nach unserem Einzug, 4 große Beete aus Stein selbstgebaut. In diesen pflanzen wir verschiedenstes Gemüse an. Auch dieses wird zum Großteil sofort gegessen oder verwendet, der restliche Teil wird klein geschnitten und eingefroren. Aus unseren Tomaten kochen wir jedes Jahr große Mengen an Letscho und Tomatensauce ein. Aus den Gurken mache ich jedes Jahr eine ganze Menge eingeweckte Senfgurken, da diese bei uns zur Jause sehr gerne gegessen werden. Auch milde Pfefferonis habe ich letztes Jahr eingeweckt und schmecken lecker zur Jause. Die Chilis habe ich getrocknet und zu Chilipulver vermahlen. Aus unserem Kraut bereite ich jedes Jahr auch eine große Menge Sauerkraut zu. 

Außerdem haben wir ein ca. 5 m² großes Beet, in dem wir letztes Jahr unsere Kartoffeln angebaut hatten.



Unsre Kartoffelernte 2021





Milde Pfefferonis

Senfgurken

Im Sommer gibt es immer eine Menge zu tun - Ernte von einem Tag

Sauerkraut

GEWÜRZE:

In unserem Kräutergarten befinden sich Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin, Salbei, Thymian, Majoran, Liebstöckl und Oregano. Diese werden im Sommer getrocknet und ein Teil eingefroren, so haben wir auch im Winter stets die verschiedensten Gewürze. Auch für die Hausapotheke haben wir die Heilkräuter Ringeblumen, Kamille, Pfefferminz, Zitronenmelisse und Lavendel im Garten stets griffbereit. Aus den Ringelblumen habe ich eine Salbe hergestellt, die den Kids gut bei kleinen Wehwehchen hilft. Aus Kamille, Pfefferminz und Zitronenmelisse wird bei leichten Erkältungskrankheiten ein Tee zubereitet. 


EIER:

Wir haben im Moment über 20 Hühner und 3 Hähne und werden täglich mit vielen frischen Eiern beschenkt. Der kleine Herr Kohlrabi liebt seine "Mädels", wie er sie immer nennt, sehr. Er trägt sie fast täglich umher und kuschelt mit ihnen. 😅 

Unsre bunte Hühnerscharr

Der kleine Herr Kohlrabi mit unserem Zwerghahn Hubert

GETRÄNKE:

Der kleine Herr Kohlrabi trinkt stets nur Wasser, ihm schmeckt es einfach (zum Glück) am besten. Einzig im Sommer trinkt er ab und zu gerne meinen selbstgemachten Pfefferminz-Sirup. Für uns Erwachsenen stelle ich im Sommer außerdem Holunder-Sirup und Zitronenmelissen-Sirup her, in ausgekochten Flaschen hält sich der Sirup bis in den Winter hinein, so dass wir auch davon immer genug im Keller gelagert haben. Aus den verschiedenen, getrockneten Kräutern bereiten wir uns im Winter auch gerne eine Tasse Tee zu. 

BROT UND GEBÄCK:

Die Leidenschaft zum Brot backen habe ich vor mittlerweile fast 5 Jahren entdeckt. Seitdem backe ich meist einmal in der Woche unser Brot und Gebäck selbst. Dazu nehme ich mir einen Vormittag Zeit dafür und bereite 3 verschiedene Teige zu. Daraus werden dann die verschiedensten Brötchen und frisches Brot gebacken. Ich friere den Großteil immer sofort ein, so kann ich dann die ganze Woche immer nach Bedarf das Gebäck aus dem Gefrierschrank geben und spare mir somit eine Menge Zeit.

2018 haben wir uns eine Getreidemühle gegönnt, seitdem kaufen wir in einem Bio-Laden in 5-kg-Säcken unser Getreide, und mahlen es zuhause dann stets frisch, wenn wir Mehl benötigen. 

NUDELN:

Ebenfalls 2018 haben wir uns eine manuelle Nudelmaschine gekauft. Im letzten Jahr ist diese leider nur sehr wenig zum Einsatz gekommen, doch heuer möchte ich versuchen, unsere Nudeln wieder so oft wie möglich selbst herzustellen. Der kleine Herr Kohlrabi liebt es immer, wenn er mir dabei helfen kann. 


MILCH, JOGHURT UND KÄSE: 

Wir holen unsere Milch frisch vom Bauern aus dem Nachbarort. Wenn es die Zeit zulässt, stellen wir damit Käse selbst her, vorallem Frischkäse. Auch unser Joghurt mache ich seit bereits 4 Jahren meist selbst. 

Schnittlauch-Frischkäse - der Lieblingskäse des kleinen Herrn Kohlrabis

Mein erster Schnittkäse und dazu frisches Brot

Frischkäse, Kümmelweckerl und Pfefferbeisser
alles selbstgemacht


FLEISCH UND WURST:

Wir besitzen im Moment über 20 Hühner und 5 Hasen. Im Frühling werden dann auch wieder Puten bei uns einziehen.

Ich finde, das ist ein sehr heikles Thema. Ich persönlich könnte fast ganz auf Fleisch verzichten, ich esse wirklich nur mehr selten Fleisch. Doch meine Männer im Haus essen es gerne und so haben wir uns darauf geeinigt, dass wir seit diesem Jahr den Versuch starten und unseren Fleischkonsum stark einschränken und meist nur mehr am Wochenende etwas davon essen. 

Wenn es dann Fleisch am Wochenende gibt, gibt es das fast nur mehr von unseren eigenen Tieren. So wissen wir zumindest, dass es den Tieren gut ging und es ihnen an nichts fehlte. Unsere Tiere können den ganzen Tag an der frischen Luft sein und in der Wiese nach Würmern, frischen Gräsern und sonstigen Leckereien suchen. Außerdem füttern wir unsere Tiere ausschließlich mit Bio-Futter, was uns persönlich auch sehr wichtig ist. 

Mein Schwiegervater ist Fleischhauer und unterstützt uns dabei immer sehr, wofür ich ihm wirklich sehr dankbar bin. 

Unsere Puten und Hühner im Juli 2021

Seit 2019 hat meine bessere Hälfte auch das Wursten für sich entdeckt, die selbstgemachten Würstl schmecken dem kleinen Herrn Kohlrabi immer besonders gut. Auch hier konnten wir viele wichtige Tipps und Tricks von meinem Schwiegervater lernen. 

Meine zwei Männer beim Wursten


Unsere Pläne für das Jahr 2022:

  • Enten, die sich hoffentlich die vielen Schnecken schmecken lassen
  • Tomaten-Gewächshaus bauen
  • Linsen selbst anbauen
  • Nudeln wieder ausschließlich selbst herstellen
  • Naturkosmetik selbst herstellen

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in unser Selbstversorger-Leben geben und würde mich sehr freuen, wenn ihr vielleicht noch Tipps für uns habt, was wir eventuell noch verändern könnten. Hinterlässt mir diese gerne in den Kommentaren. 

Kommentare

  1. Wow! Das ist wirklich toll!! Das bewundere ich gerade sehr! <3

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