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Unser Weg zum Familienbett

Heute möchte ich gerne erzählen, warum wir das Familienbett praktizieren und unsere Erfahrung mit euch teilen. Immer wieder bekommen wir die ungläubige Frage "Was? Der kleine Herr Kohlrabi schläft noch immer bei euch im Bett?"

Heute antworte ich mit Stolz darauf "Ja und wir lieben es alle Drei und haben unsere Entscheidung noch nie bereut." Doch das war nicht immer so...

Anfangs tat ich mir dabei wirklich schwer, dies so offen auszusprechen - gilt es doch besonders für die ältere Generation als fast "unnormal" mit den Nachwuchs in einem Bett zu schlafen. Als ich noch kein Kind hatte, sah meine Meinung dazu auch noch völlig anders aus - ich war eine absolute Gegnerin des Familienbetts und konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, das mein Kind einmal bei mir im Bett schlafen sollte. Und dann wurde ich schwanger...

Meine bessere Hälfte und ich suchten nach einem passenden Gitterbett, richteten liebevoll und voller Vorfreude das Kinderzimmer ein, malten uns aus wie schön es wird, das kleine Baby abends in sein kleines Bettchen zu bringen, ihm eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen und das Baby würde anschließend friedlich in seinem Bettchen einschlafen. Doch wie das Leben mit Kindern so ist, kam alles ganz anders als gedacht...



Ein Teil des Kinderzimmers in unserer früheren Wohnung - 2014

Der kleine Herr Kohlrabi wurde geboren und war die ersten 15 Wochen wirklich ein Vorzeigebaby - er wachte nur 1-2 Mal in der Nacht auf und schlief nach dem Stillen sofort wieder ein. Nach den 15 Wochen (!!!) bekam der kleine Mann jedoch seinen ersten Zahn und ab da begannen für uns die schlaflosen Nächte. 

Das Bettchen des kleinen Herrn Kohlrabis - 2014

Der kleine Herr Kohlrabi fand abends nur noch schwer in den Schlaf, man merkte ihm seine Müdigkeit an, doch er konnte einfach nicht einschlafen. Nach fast 1 Stunde täglichem Umhertragen und in den Armen wiegen, schlief er dann schließlich immer erschöpft in unseren Armen ein.

Doch schon nach kurzer Zeit wachte er erneuert auf, ich stillte ihn, wiege ihn in meinen Armen, legte ihn zurück in sein Bettchen und sofort fing der arme, kleine Mann wieder lauthals an zu schreien und das Ganze fing wieder von vorne an, so dass wir fast täglich von 23 bis 3 Uhr morgens wach waren.

Meine bessere Hälfte und ich waren anfangs noch der Überzeugung, dass wäre alles nur eine Phase und würde bestimmt bald wieder besser werden, doch dem war leider nicht so. Wir versuchten so gut wie alles - zunächst dachten wir, der kleine Herr Kohlrabi wird von meiner Muttermilch nicht mehr richtig satt und versuchten es mit Flaschenmilch (diese wurde aber von dem kleinen Mann absolut nicht akzeptiert) und mit 5 Monaten fingen wir dann langsam mit der Beikost an, die er zwar wirklich gut akzeptierte, doch leider auch nichts an seinem Schlafverhalten änderte.

Als wir nach fast einem halben Jahr schlafloser Nächte wirklich am Ende unserer Kräfte waren und durch den extremen Schlafentzug nur noch am Streiten waren, wer denn nun Schuld an dem schlechten Schlafverhalten des kleinen Herrn Kohlrabis sei, versuchten wir es mit Cranio Sacral. Doch die Dame meinte, der Zwerg hätte nur minimale Blockaden und ich solle es doch einmal mit "Schreien lassen" versuchen- diese Methode hätte auch sie bei ihrem Sohn angewendet und nach 2 Tagen schlief der Junge durch. In unserer Verzweiflung versuchten wir es noch in der selben Nacht - der kleine Herr Kohlrabi wurde wach, ich stillte ihn, legte ihn zurück in sein Bettchen und der kleine Mann wachte wieder auf und weinte bitterlich. Meine bessere Hälfte und ich blieben die ganze Zeit neben seinem Bettchen, streichelten ihn, versuchten ihn mit Reden zu beruhigen, doch er fand nicht mehr in den Schlaf... Nach einer gefühlten Ewigkeit nahmen wir ihn aus seinem Bettchen und legten uns alle drei völlig erschöpft in unser "großes Bett". Schon nach kurzer Zeit waren wir alle drei friedlich eingeschlafen.

Ich schwor mir, diese grauenhafte Methode nie wieder zu versuchen - wir machten wieder weiter wie bisher, mit dem Unterschied, dass wir den kleinen Herrn Kohlrabi wenn er nachts aufwachte, immer öfter bei uns im großen Bett schlafen ließen - und dabei wurde uns klar, dass dem kleinen Mann die Nähe zu Papa und Mama auch nachts unheimlich gut tat - völlig ruhig und zufrieden schlief er stundenlang durch, ohne aufzuwachen.

Der kleine Herr Kohlrabi, fröhlich und ausgeschlafen im großem Bett - August 2015

Kurz vor seinem ersten Geburtstag war es dann soweit und meine bessere Hälfte und ich entschieden uns dazu, den kleinen Herrn Kohlrabi von nun an ganz bei uns im Bett schlafen zu lassen. Und was soll ich sagen - es war die beste Entscheidung: Der kleine Herr Kohlrabi schlief von nun an die ganze Nacht durch und daran hat sich bis heute nichts geändert. Für uns ist es das Allerschönste, wenn er früh morgens zwischen uns aufwacht, uns mit einem Bussi weckt und sich zu uns kuschelt. Der kleine Herr Kohlrabi ist bis heute ein sehr kuschelbedürftiges Kind, der gern unsere Nähe sucht und unheimlich gerne kuschelt. Meine bessere Hälfte und ich genießen es sehr, wenn er neben uns im Bett liegt und können nachts auch total entspannt und erholsam schlafen.

Meine zwei Männer - friedlich am Schlafen im Familienbett

Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich heute im Bezug aufs Schlafen vieles anders machen - dadurch hätten wir uns viele Tränen, Streitigkeiten und vorallem schlaflose Nächte ersparen können. Nachher ist man leider immer schlauer... 

Und wenn mir heute jemand mit der Aussage kommt "Den bekommt ihr da nie wieder raus" - antworte ich mit einem Lächeln im Gesicht "Spätestens wenn er die erste Freundin mit nach Hause nimmt, wird er nicht mehr bei Mama und Papa im Bett schlafen wollen - und bis dahin genießen wir die schöne, gemeinsame Zeit im Familienbett" 😉😄

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